Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e.V.
Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e.V.

Stadtrundgang

Dörfliches Kornwestheim – Bereich um die Martinskirche

Schafhof, Badstraße 10-12

Das Herrenhaus des Schafhofs ist das letzte Gebäude, das von dem vermutlich größten Hof Kornwestheims übrig geblieben ist. Gebaut wurde es 1473 in alemannischem Fachwerk, das in unserem Gebiet nur noch selten anzutreffen ist. Im 12. Jahrhundert war der Hof Eigentum des Klosters Lorch und kam 1350 über die Grafen von Asperg in das Eigentum des Hauses Württemberg. Träger des Hofes waren weitgehend von Abgaben und Frondiensten befreit; mussten jedoch die herzoglichen Schafe halten. 1861 kaufte die Gemeinde das Weiderechte und den Schafstall auf.

In den Jahren 1928 bzw. 1973 erwarb die Stadt das Anwesen. Bei der Planung des Altenzentrums am Stadtgarten war der Abbruch des Schafhofes geplant, wobei der Abriss des Herrenhauses durch Privatengagement verhindert werden konnte. Heute ist der Schafhof Veranstaltungs- und Begegnungsstätte

Haus, Kirchstr. 9

Erstnennung des Hauses um 1600 als “der Hof bei der Kirche”, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Besitz des aus Ditzingen stammenden Andreas Sigle war. Den Hof erwarb im Jahr 1876 der Bauer Gottlob Glaser, daher heute die Bezeichnung Glasersches Haus.

Dorfplatz mit Dorfbrunnen, Kirchstraße 13

Nach dem Abriss der ehemaligen Dorfschule sollte im Mittelpunkt des „alten Fleckens“ ein „Dorfplatz“ entstehen. Blickfang ist der achteckige Steinbrunnen, mit Bronzeaufsatz des von Waltraud und Rolf Koser gestalteten und 1983  aufgestellten Brunnens. Die an seiner Mittelsäule befestigten Bronzeplatten stellen Szenen aus dem bäuerlichen Leben dar.
Daneben sind Motive aus dem Wirken von Philipp Matthäus Hahn zu sehen.

Martinskirche, Kirchstraße 13

Die dem Frankenheiligen Martin geweihte Dorfkirche mit dem 40 m hohen Wehrturm wurde 1516 -1524 von Baumeister Hans von Ulm in spätgotischem Stil gebaut und unterstand kirchenrechtlich dem Kloster Bebenhausen. Ältere Vorgängerbauten sind durch Ausgrabungen nachgewiesen und reichen in das 6 ./7. Jahrhundert zurück. Im Bereich um die Kirche war ein Begräbnisplatz, der  bis in die Alemannenzeit zu datieren ist. Das Flechtwerkornament über der Eingangstür zum Kirchenschiff deuten auf einen Vorläuferbau aus dem 12. Jahrhundert hin. Einen umfangreicheren Ausbau der Kirche verhinderte dann die Reformation. Die letzten großen Renovierungsarbeiten fanden 1967/68 statt. Dabei wurde das Kirchenschiff nach Süden  hin erweitert sowie die Seitenempore durch eine Rückwandempore ersetzt.

Zehntscheuer, Kirchstraße 17

1573 wurde die Zehntscheuer vom Kloster Bebenhausen zur Sicherung der Pflichtabgaben der Kornwestheimer Besitzungen erbaut. Im Zuge der Säkularisation im Südwesten zu Beginn des 19.Jahrhunderts kam die Zehntscheuer in Besitz der Herrschaft Württemberg, die sie 1852 an Kornwestheimer Bauern verkaufte. 1967 erwarb die evangelische Kirchengemeinde die große Zehntscheuer und schuf ihr neues Gemeindezentrum. Nach Plänen von Professor Paul Heim wurde 1978 bis 1980 die große Zehntscheuer auf dem Grundriss ihrer Vorgängerin und unter Wiederverwendung der alten Steine neu aufgebaut. Heute dient sie als Gemeindehaus der Evangelischen Martinsgemeinde.

Begräbnisplatz um die Dorfkirche, mit Luthereiche, Kirchstr. 13

Mittelalterliche Friedhofsanlage um die Kirche. 1606-07 ist eine Erweiterung der Friedhofsanlage wegen Pestopfer nachweisbar. 1628 war die Begräbnisstätte erneut zu klein geworden und die Einrichtung des so genannten alten Friedhofs erfolgte. Seit 1883 ist die Fläche eine Grünanlage mit der so genannten  Luther -Eiche als Blickfang. Der Baum wurde zur Feier des 400-jährigen Geburtstags des Reformators Dr. Martin Luther nördlich des Kirchturms am  10. November 1883 gepflanzt.

Alter Friedhof, Aldinger-Straße, Lapidarium

Im Jahr 1606 war der Begräbnisplatz um die Dorfkirche erweitert worden. Pest, Hunger und die Auswirkungen des 30-jährigen Kriegs hatten zur Folge, dass 1628 der Friedhof angelegt wurde. Den Grund und Boden hat der damalige Verwalter des Schafhofs und Gerichtsverwandte Sebastian Schäffer gestiftet. Bis 1906 nahm der Friedhof die Toten  Kornwestheims, sowie diejenigen des Männerheims Salon und der Anstalt Karlshöhe auf. Bemerkenswert sind das Grab von Beate Paulus (1778-1842), Tochter des Pfarrers Philipp Matthäus Hahn. Die Familie Paulus hatte auf dem Salon die wissenschaftliche Bildungsanstalt auf dem Salon (1837-1879) inne. Darüber hinaus sind u. a. die Grabstätten des Wundarztes Gustav Baumgärtel und der Eltern von Geheimrat Jakob Sigle, dem Gründer der Firma Salamander beachtenswert. Seit 1892 ist der Friedhof Eigentum der Gemeinde und wird heute als Lapidarium genutzt.  U. a. finden sich dort Gruhen, Toreinfahrt Angelhof, Mühlhäuser Straße und Türstein des ehemaligen Schulgebäudes, Bahnhofstraße 4.

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