Mit beginnender Industrialisierung und der verkehrstechnischen Erschließung Kornwestheims zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden die Gebiete rund um die Eisenbahnlinie sowie die Firmen Salamander und Stotz. Durch dieses Wachstum bedingt, entfernte sich der kommunale Mittelpunkt Kornwestheims aus dem alten Dorf. Ein neues Verwaltungszentrum entstand.
Der starke Bevölkerungszuwachs Kornwestheims in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf über 10.000 Einwohner im Jahr 1933 machte einen Neubau für die städtische Verwaltung
notwendig.
Da gleichzeitig die Wasserversorgung der Stadt mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten konnte, entschloss man sich unter Bürgermeister Alfred Kercher zu einer Gesamtlösung in Form eines
Rathauses mit integriertem Wasserspeicher. Mit der architektonischen Planung und Gestaltung wurde der international erfolgreiche Architekt und Baumeister des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofes Paul
Bonatz beauftragt.
1935 wurde der Gebäudekomplex, bestehend aus Verwaltungsgebäude und Wasserturm, fertiggestellt. Ein Wasserhochbehälter mit 800.000 Liter Fassungsvermögen sowie zwei Erdbehältern mit je 2.200
Kubikmeter sorgen seither für eine sichere Wasserversorgung. Der 48 m hohe Rathausturm ist ein über die Kreisgrenze hinweg sichtbares Wahrzeichen der Stadt Kornwestheim.
Die letzte Erweiterung des Verwaltungstraktes wurde in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts vorgenommen und architektonisch in den vorhandenen Gebäudekomplex integriert.
1968 wurde ein Wettbewerb zur Erstellung des Kulturhauses mit Theater und Festsälen ausgeschrieben. Die Ausführung erfolgte durch die Architekten Ludwig Paulus und Jan Beng Oei, Stuttgart. 1974 wurde das Gebäude, mit einem Theater mit 550 Plätzen, eingeweiht. Der Theatersaal geht zurück auf das ehemalige Filmtheater "Koralle", das wegen des aufkommenden Fernsehens geschlossen werden musste. 2013 wandelte sich das Kulturhaus durch grundlegende Umbauten und Erweiterungen zu einem modernen Kombibau. Dabei blieb der ehemalige Koralle-Kinosaal erhalten und wurde mit weiteren Anbauten und neuester technischer Ausstattung zu einem Kultur- und Kongresszentrum ergänzt nach Plänen des Archtekturbüros AP Plan Mory Osterwalder Vielmo Architekten- und Ingenieursgesellschaft mbH. Die neu gebaute Stadtbücherei wurde integriert. Die rote Stahlskulptur "K" vor dem Gebäudeensemble wurde von der Firma Raff + Grund, Freiberg/Neckar gefertigt und im gleichen Jahr aufgestellt.
Anlässlich der 1.200-Jahrfeier der Stadt Kornwestheim 1980/81 wurde der Brunnen aus griechischem Marmor, von dem Remsecker Bildhauer Eberhard C. Unkauf gefertigt, aufgestellt. Im Zuge der Kulturhauserneuerung wurde der Marktplatz saniert und der Brunnen in eine exponiertere Stellung auf dem Marktplatz gebracht.
Es wurde 1980 vom Architektenbüro Schöfl, Stöcker und Partner Ludwigsburg fertiggestellt, und dient der Städtische Musikschule Kornwestheim sowie den Städtischen Orchestern Kornwestheim als Verwaltungs- und Unterrichtsgebäude. Auf 1.170 qm Fläche ist es Probenraum und Aufnahmestudio verschiedener Kornwestheimer Musikvereine.
Geplant wurde das Gebäude von dem Architekten Otto Brodbeckin engster Zusammenarbeit mit dem städtischen Hochbauamt Kornwestheim. Der sternförmige Grundriss der Bücherei war zu dieser Zeit einmalig und erregte Aufsehen. Das Gebäude wurde 1972 eingeweiht. 2013 zog die Stadbücherei ins neue 'K'. Seit 2018 befindet sich die Stadtgeschichtliche Sammlung in den Räumen.
Eine Spende der Firma Salamander machte seine Anlage 1955-1958 möglich. Auf 9,5 ha -mit einem See- galt er zur damaligen Zeit für eine Stadt dieser Größe als etwas besonderes. Einige Bäume geben Zeugnis von herausragenden stadtgeschichtlichen Ereignissen. Der Stadtpark setzt sich als Grünfläche nach Osten über die B27 bis in das Wohngebiet Ost fort.
1923 als zweite Schule in Kornwestheim erstellt. Der Bau war wegen der raschen Bevölkerungszunahme infolge der Anlage des großen Landesgüterbahnhofs und des Zuzugs von Industriearbeitern erforderlich geworden.
2023 wurde die Schule 100 Jahre alt.
Sehen Sie hier, wie die Kinder die Geschichte ihrer Schule erlebbar machten https://www.geschichtsverein-
1955 wurde die Johanneskirche mit dem dazugehörigen Gemeindezentrum eingeweiht. Die von dem Stuttgarter Architekten Prof. H. Seytter gebaute Kirche war im Bereich der württembergischen Landeskirche die damals größte nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Kirchenschiff ist 41 m lang, 17 m breit und 20 m hoch. Der Turm mißt in der Höhe 36 m. Die Außenverkleidung des gesamten Gebäudes ist Gönninger Tuffstein. Die farbigen Glasfenster in der Chorrückwand wurden vom Stuttgarter Kunstmaler Wolf-Dieter Kohler entworfen, das Kruzifix von Ulrich Henn, Stuttgart. In ihrem Ursprungsbestand war die burgenartig wirkende Kirche dem „geglätteten Historismus“ zuzuordnen, der rückwärtsgewand Bezug auf die Monumentalbauten vor dem 2. Weltkrieg nahm. 2020 wurde die Kirche von dem Architektenbüro Nike Fiedler umgebaut. Mit Abbruch des Gemeindehauses ist die Johanneskirche als „Solitär“ jetzt freigestellt. Fragmentarisch verbliebene Anbauten an der Johannesstraße wurden entfernt. Zwei symmetrisch angeordnete Apsiden runden den Kirchenbau ab. Ein einladender Platz ist jetzt vor der Kirche entstanden.
Durch Zuwanderung von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg war die seit 1920 in Kornwestheim vorhandene katholische Kirche nicht mehr ausreichend. Ein Neubau war notwendig geworden. Der Entwurf des Neubaus stammt von den Architekten Hans und Jörg Herkommer, Stuttgart-Sillenbuch. Die Anlehnung an das Bauhaus sind in allen Bereichen unverkennbar. 1958 war die Kirche fertiggestellt, mit einer Länge von 35 m und einer Breite von 29 m. Der Turm hat eine Höhe von 30 m. Der Grundstein befindet sich neben dem Eingang zur Sakristei und zeigt Sankt Martin als Stifter. Mit der Sanierung der Kirche 1986 wurde eine Werktagskapelle eingerichtet und die Chorwand von dem Künstler Rasso Rothacker gestaltet. Mit der Umgestaltung des Kirchenvorplatzes 1995 wurde auch das Kirchenportal von dem Bildhauer Rudolf Kurz aus Ellwangen erneuert und zeigt das Motiv der Mantelteilung mit Sankt Martin und Bettler. Aufgrund ihrer architektonischen Bedeutung steht die Kirche seit 1960 unter Denkmalschutz.
Philipp Matthäus Hahn (1739-1790) war von 1770 bis 1781 Pfarrer in Kornwestheim. Diese Zeit stellt
sowohl auf theologischem wie auch auf technisch-naturwissenschaftlichem Gebiet eine bedeutende
Schaffensperiode in dessen Leben dar. 1774 entstand z. B. seine geniale Rechenmaschine. Den 250.
Geburtstag Hahns 1989 nahm die Stadt zum Anlass, die überragenden Leistungen Hahns als Pfarrer,
Astronom, Ingenieur und Unternehmer zu würdigen. In diesem Themenzusammenhang entstand der Entwurf für den Hahn-Kreisel. Der Mittelpunkt der Skulptur bildet eine Weltkugel mit 1,4 m Durchmesser, die
schräg gelagert ist. Auf ihr ist das Weltall abgebildet. Senkrecht zur Kugelachse ist ein goldfarbener Satellitenring mit dem Durchmesser von 2,7 m montiert. Als Tragekonstruktion dient ein
vertikaler mit 2,9 m
und ein horizontaler Ring mit 3,2 m Durchmesser. So, dass die Kugel von jedem Standpunkt aus gut betrachtet werden kann. Auf dem horizontalen Tragring sind je Sonnenrichtung die Tätigkeitsbereiche
des Mechaniker-Pfarrers festgehalten: Pfarrer, Astronom, Ingenieur und Unternehmer. 2014 wurde der Kreisverkehr eingerichtet. Für die Konstruktion und Koordination war Fahrion Engineering GmbH &
Co. KG verantwortlich; für die künstlerische Umsetzung der Stuttgarter Hagen Betzwieser. Das Kunstwerk zeigt den Himmel des 2. Mai 1790, dem Todestag von Hahn. Nachts wird der Kreisel durch 1000
LED-Lämpchen beleuchtet.