Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e.V.
Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e.V.

Stadtrundgang

Städtisches Kornwestheim – Bereich um den Bahnhof

Vom Ende des 19. Jahrhunderts an prägten das bisher vorwiegend landwirtschaftlich ausgerichtete Bauerndorf zunehmend Industriebauten, wie Fabrikhallen, Schlote, große Bürobauten, geschlossene Firmenareale und Gleisanlagen im Süden und Westen des Dorfes. Heute erinnern zum Teil nur noch Gebietsnamen an die Hochphase der Industrialisierung in Kornwestheim.

Wohngebiet auf dem ehemaligen Stotzareal, zwischen Lindenstraße,

Beethovenstraße und vom Bahngelände bis zur Karl-Joos-Straße

1894 erwarb die Eisengießerei und Apparatebauanstalt Albert Stotz aus Stuttgart das Gelände östlich der Bahnlinie in Kornwestheim und fertigte in der Folge Ketten sowie Förder- und Gießereianlagen. 1898 wurde mit neun Glühöfen, vier Schmelzöfen und einigen Tiegelöfen gearbeitet.

1980 wurde dieser Firmenstandort aufgelöst und das Gelände von rund 10 ha an die Stadt Kornwestheim verkauft. Ab1986 entstand auf dem Firmengelände ein attraktives Wohngebiet. Verschiedene Skulpturen, zum Teil aus Originalwerkstücken der Firma, erinnern an die Zeit der Schwerindustrie in Kornwestheim

Platz - Ecke Eastleighstraße - Beethovenstraße

1988 wurde der Platz mit originalen Telefonhäuschen, Briefkasten, Parkbank und Lampe aus England eingeweiht. Heute ist das Telefonhäuschen ein öffentlicher Bücherschrank.

 

                                                 

Erster Bahnhof, Personen- und Güterbahnhof, Eastleighstraße

Der erste Kornwestheimer Bahnhof entstand in den Jahren 1845/46 beim Ausbau der Strecke Stuttgart-Ludwigsburg-Heilbronn. Mit Errichtung eines Schuppens für den Güterumschlag 1865 entstand der erste Güterbahnhof. Die Zufahrt zum Bahnhof erfolgte über die heutige Güterbahnhofstraße. 1896 wurde nördlich und südlich des Stationsgebäudes der erste Kornwestheimer Güterbahnhof, mit Verladerampe, Schuppen, Lokomotivhalle und elektrischem Kraftwerk errichtet.

 

Zweiter Bahnhof, Personen- und Rangierbahnhof, Bahnhofstraße 85/87

Ende des 19. Jahrhunderts war die Eisenbahn zum wichtigsten Verkehrsmittel geworden. Der Güter- und Personenverkehr verzeichnete große Zuwachsraten. Als Verkehrsknotenpunkt für nationale und internationale Strecken war der Stuttgarter Kopfbahnhof diesem Ansturm an Fahrgästen und Gütern nicht mehr gewachsen. Neben einer Erweiterung der gesamten Bahnhofsanlage wurde der Bau einer Umgehungsbahn beschlossen. Diese sollte von der Hauptstrecke Ulm-Stuttgart-Heilbronn bereits vor Stuttgart abzweigen und somit den überlasteten Hauptbahnhof umgehen. Im Zuge dieser von  Untertürkheim über Münster und Zazenhausen nach Kornwestheim  führenden Umgehungsbahn erhielt Kornwestheim 1896 seinen zweiten Bahnhof, der nach umfangreicher Restaurierung von unterschiedlichen Einrichtungen genutzt wird.

 

Dritter Bahnhof, Personenbahnhof, Bahnhofplatz 2

1992 wurde der heutige Personenbahnhof im Rahmen eines Straßenfestes eingeweiht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist er in einen zusammenhängenden Baukomplex integriert. In dem 175 Meter langen Gebäude nimmt die Bahn AG neben Geschäften, Dienstleistungsbetrieben, Lokalen, und Wohnungen nur wenig Raum ein.

Salamandergebäude, Stammheimer Straße 10

Die Gründung der Salamander AG geht auf einen Bauernsohn aus Kornwestheim Jakob Sigle zurück. Dieser beendete seine Schuhmacherlehre 1878 und gründete 1891 zusammen mit dem Kaufmann Max Levi eine Schuhfabrik in Kornwestheim. Die Firmengebäude aus der Gründerzeit entlang der Eisenbahnlinie zeigen die einstige Größe der Kornwestheimer Schuhproduktion.1926 wurde das von dem Stuttgarter Architektenteam Hugo Schlösser und Hans Weirether konzipierte Verwaltungsgebäude fertiggestellt. Der sechsstöckige Backsteinbau weist typische Merkmale des ausgehenden Jugendstils mit Schmuckelementen des Art Deco auf.

Schusterbrunnen, Wette-Passage, Durchgang Bahnhofstraße, Jakobstraße

Der Brunnen ist eine Stiftung von Lore und Dr. Claus Sigle zur Erinnerung an die Gründung der Schuhmacherwerkstatt in der Jakobstraße durch Jakob Sigle 1885 und wurde vom Künstler Wilhelm Hager 1985 geschaffen.

Stadtgarten

Geplant war der Garten als Erholungsstätte und sichtbare Trennung zwischen dem alten Dorf und den damals neu entstehenden Stadtteilen. Die 1938 eingeweihte Anlage wurde vom Cannstatter Architekt C.W. Siegloch konzipiert und 1964 um einen Musikpavillon ergänzt. Gestaltung und Pflanzenpracht des Gartens sind bemerkenswert.

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